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DNA-Synthesizer

NAWI Graz-Studenten für irisches Start-up-Programm qualifiziert

Erfolgreiche NAWI-Graz-Studenten: Alexander Murer, Bernhard Tittelbach und Martin Jost (v.l.) Foto: Open Biolab

Ab ins Forschungsparadies: Das irische Einsteigerprogramm „SynBio axlr8r“ und eine außerordentliche Portion Unternehmergeist lassen drei NAWI Graz – Studenten abheben. Am 27. April 2014 starteten Alexander Murer, Bernhard Tittelbach und Martin Jost Richtung Irland, wo sie am University College of Cork einen selbst entwickelten DNA-Synthesizer zur Marktreife führen werden - ausgestattet mit wissenschaftlichem Mentoring und einer Basisfinanzierung von 30.000 US Dollar.

Junge ForscherInnen, die außergewöhnliche Ideen eigenständig weiterverfolgen wollen, finden im Korsett des Studienalltages kaum die Möglichkeit, kreative Forschung umzusetzen. Deshalb haben NAWI Graz - Molekularbiologiestudent Alexander Murer (26) und sein Kollege Martin Jost (24) Anfang des Jahres das Open Biolab Graz - Austria gegründet. Die Idee eines offenen genetischen Gemeinschaftslabors, in dem junge Forschende zum Beispiel Laborgeräte selbst herstellen, brachte den beiden Steirern den Elevate Award Steiermark 2013 ein und führte nun zu einem weiteren großen Erfolg.

Fahrkarte ins Forschungsparadies

Im Kernteam mit dem TU Graz Telematik-Studenten Bernhard Tittelbach (32) werkten die Laborgründer an der Idee eines kostengünstigen DNA-Synthesizers, der künstlich und vollautomatisch Erbinformationen für Mikroorganismen durch chemische Synthese herstellt. Genetisch veränderte Mikroorganismen und deren Produkte kommen beispielsweise in der Herstellung von Medikamenten, Reinigungsmitteln oder bei der Durchführung von DNA-Tests zur Anwendung. Der vielversprechende Ansatz der Grazer Studierenden war die Eintrittskarte in das irische Start-up-Programm „SynBio axlr8r - The Synthetic Biology Accelerator“.

Ideen lernen gehen

„Wir sind eines von bis zu zehn internationalen Forschungsteams, die im Rahmen von „SynBio axlr8r“ am University College of Cork eine Grundfinanzierung von 30.000 US Dollar, freien Laborplatz und wissenschaftliche Betreuung für maximal drei Monate genießen, um ihr Konzept zur Marktreife zu bringen“, freut sich Teamsprecher Alexander Murer. Hinter dem Förderprogramm für Technologien in und um den Bereich der synthetischen Biologie stehen erfolgreiche Forschende, Unternehmen sowie Investorinnen und Investoren, die die Zukunft der Biotechnologie gemeinsam mit Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern revolutionieren wollen.

Inspirierendes Umfeld der Gemeinsamkeit

Ein Prinzip der Offenheit, dem sich auch Murer, Tittelbach und Jost verschrieben haben. „Wir teilen unser Wissen mit anderen, auch die Baupläne für unseren DNA-Synthesizer werden wir im Netz veröffentlichen“, beschreibt Alexander Murer die Philosophie des Open Biolab Graz – Austria. Dementsprechend wird nicht nur das Kernteam irische Forschungsluft schnuppern, Kolleginnen und Kollegen aus Graz, die das neue Laborgerät mit konzipiert haben, werden das Team phasenweise verstärken.

Kosten senken und Entwicklungszeiten verkürzen

DNA Synthese wurde früher häufig direkt in Entwicklungslabors durchgeführt - was mit hohen Kosten für die teils ineffizient arbeitenden und veralteten Synthesizer Modelle verbunden war. Heute liefern meist spezialisierte Unternehmen DNA Sequenzen. Dadurch entstehen Wartezeiten, die sich bei Misserfolg in der Anwendung  der biologischen Sequenzen potenzieren, ebenso wie Abhängigkeit von den Lieferanten. Das Potenzial der Neuentwicklung des Open Biolab Graz liegt darin, dass Produktionszeiten durch  ein günstiges, handliches und vollautomatisches Gerät verkürzt werden können - rapid DNA Prototyping sozusagen.