Über 450 ChemikerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind von 23. bis 26. März 2015 an der Uni Graz zu Gast, um an der ANAKON, der größten und bedeutendsten Konferenz für die Analytische Chemie im deutschsprachigen Raum, teilzunehmen. Die Tagung, die alle zwei Jahre stattfindet, wird zum ersten Mal in Österreich abgehalten und von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gemeinsam mit der TU Graz und der Karl-Franzens-Universität im Rahmen der Kooperation NAWI Graz ausgerichtet.
„Die ANAKON versteht sich als Plattform für den Wissensaustausch in der Analytischen Chemie“, erklärt Ao.Univ.-Prof. Dr. Walter Gössler vom Institut für Chemie der Uni Graz, der gemeinsam mit Ao.Univ.-Prof. Dr. Erich Leitner und Dr. Helmar Wiltsche von der TU Graz für die Organisation der Konferenz verantwortlich zeichnet.
„Ich wünsche Ihnen drei spannende Tage mit intensiven Diskussionen“, begrüßte Vizerektorin Renate Dworczak, selbst Chemikerin, die TeilnehmerInnen bei der Eröffnung an der Uni Graz. NAWI-Graz-Dekan Frank Uhlig hieß die Gäste im Namen der TU Graz willkommen und unterstrich die Bedeutung der ANAKON als „ganz wichtiges Ereignis, um die Analytik zusammenzubringen“.
Die Themen der Vorträge und Posterpräsentationen sind breit gestreut und veranschaulichen die Vielfalt der Fragestellungen der Analytischen Chemie, die in zahlreichen Bereichen des täglichen Lebens wertvolle Dienste leistet. Dazu zählen unter anderem bildgebende Verfahren, Bioanalytik, Pharmazeutische und klinische Analytik, Prozess- und industrielle Analytik.
Klar dominiert wird die diesjährige Tagung von Themen der Umwelt- und Lebensmittelanalytik mit 19 Vorträgen und 67 Postern. So widmet sich zum Beispiel Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska vom Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA) Tulln der Universität für Bodenkultur in einem Hauptvortrag am 23. März „Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensmittelanalytik“. Er berichtete über Mykotoxine, sprich Pilzgifte: Durch die globale Erwärmung kommt es zur Verschiebung des weltweiten Schimmelpilzspektrums, so dass vermehrt tropische Schimmelpilze und deren Gifte auch in mitteleuropäischen Lebensmitteln gefunden werden. Um einen optimalen Konsumentenschutz zu gewährleisten, ist es nicht nur notwendig, die gesetzlich regulierten Mykotoxine zu analysieren, sondern auch potentiell relevante kontaminierende Stoffe sowie deren Metabolite – Stoffwechselprodukte – zu erfassen. In seiner Forschung entwickelt und optimiert Krska leistungsfähige Multi-Analyt-Methoden, mit denen sich bis zu 400 Substanzen und Metabolite gleichzeitig feststellen lassen.