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Wenn die Chemie stimmt

Die PhD-Studierenden Julia Blesl und Stefan Velikogne forschen in der Doktoratsschule von NAWI Graz

Julia Blesl und Stefan Velikogne forschen in der Doktoratsschule Chemie von NAWI Graz. Foto: Uni Graz/Schweiger

Julia Blesl und Stefan Velikogne forschen in der Doktoratsschule Chemie von NAWI Graz. Foto: Uni Graz/Schweiger

Es stimmt buchstäblich die Chemie – unter den NachwuchswissenschafterInnen der Doktoratsschule Chemie von NAWI Graz, der Kooperation von Universität Graz und Technischer Universität Graz. Und es gibt erfolgreiche Kettenreaktionen – wie bei den DocDays Chemistry, an denen sich PhD-Studierende mit Industrie-VertreterInnen, erfahrenen WissenschafterInnen und erfolgreichen AbsolventInnen austauschen. Seit bereits zehn Jahren. Anlässlich des Jubiläums der Veranstaltung am 4. und 5. April 2018 an der Uni Graz schildern Julia Blesl (26) und Stefan Velikogne (29), welche Vorteile die gemeinsame Doktoratsausbildung hat, warum sie sich für die Wissenschaft begeistern und wie sie die Zukunft für ihre Forschungsarbeit sehen.

Zukunft hat Julia Blesls Forschung unbestritten. Könnten doch einmal neue Therapiemöglichkeiten von Krankheiten daraus resultieren. Die Grazerin beschäftigt sich in ihrer Dissertation unter der Betreuung von Rolf Breinbauer an der TU Graz mit sogenannten Protein-Protein-Interaktionen. Derartige biologische Prozesse spielen im gesamten Körper eine große Rolle – von der Tumorbildung über Asthma bis hin zu Bluthochdruck. „Ich beschäftige mich insbesondere mit der Synthese hemmender Verbindungen und bemühe mich, die Bausteine schnell herzustellen“, schildert Blesl, die gerade das dritte Jahr ihres PhD-Studiums begonnen hat.
Ebenso wie Stefan Velikogne. Der Villacher geht in der Arbeitsgruppe rund um Wolfgang Kroutil von der Uni Graz der Frage nach, wie man Enzyme biotechnologisch bzw. biokatalytisch nutzen kann, um Arzneien oder auch Feinchemikalien herzustellen. „Wir suchen nach neuen Enzymen oder nutzen die Vielseitigkeit schon bekannter Enzyme noch weiter aus. Zudem arbeiten wir in wässriger Lösung, dadurch entsteht kaum Abfall, und auch die Enzyme sind nicht schädlich für die Umwelt“, nennt der Doktorand Vorteile der Biokatalyse.
Er kann sich durchaus vorstellen, nach seinem PhD-Studium in der Wissenschaft zu bleiben. „Ich habe schon einige Laborübungen betreut und festgestellt, dass mir auch die Lehre viel Freude macht“, so der 29-Jährige. Ein Auslandaufenthalt wäre eine weitere Option. „Renommierte Forschungsgruppen zur Biokatalyse finden sich in Deutschland, in Großbritannien oder in den USA.“ Internationalität ist auch in der 2006 initiierten Doktoratsschule Chemie ein entscheidender Aspekt, dem die DocDays – selbstständig von PhD-Studierenden organisiert – im Programm Rechnung tragen.

Und welche Vorteile ergeben sich sonst durch den Schulterschluss im Rahmen von NAWI Graz? Blesl: „Durch die Chance, Lehrveranstaltungen an beiden Universitäten zu besuchen und andere Fächer und Forschungsgruppen kennenzulernen, bekommt man unterschiedliche Einblicke.“

Julia Blesl und Stefan Velikogne verbindet nicht nur die Doktoratsschule. Bei beiden wurde schon im Gymnasium das Interesse für Chemie geweckt und damit das Fundament für die wissenschaftliche Tätigkeit gelegt. „Das Fragen hört nie auf, die Abwechslung ist groß“, begründet Blesl. Durchhaltevermögen, gesteht die Chemikerin, sei wichtig, denn natürlich können langwierige Forschungen hin und wieder frustrierend sein: „Umso mehr motiviert dann aber ein Durchbruch.“


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